Garten winterfest machen - Nützlingen helfen

Gefährdete Art - Der Igel

Garten winterfest machen - gute Grundlage für Nützliche schaffen

Der Sommer neigt sich schnell dem Ende, die Nächte werden kalt. Bald muss auch der Garten winterfest gemacht werden. Dabei gilt es, ein paar Dinge zu berücksichtigen. Denn Nützlinge brauchen Schutz, um auch im nächsten Jahr wieder ihre gute Arbeit verrichten zu können. Darunter ist auch ein kleiner stachliger Vierbeiner, über den sich viele Menschen freuen: Der Igel.

Gefährdeter Artbestand

Der Landesverband Schleswig-Holstein des Deutschen Tierschutzbundes hat den Igel zum Tier des Jahres 2024 gekürt. Auch wenn das etwas schönes ist, ist der Grund ein eher trauriger. Die Zahl der Igel ist in Schleswig-Holstein stark rückläufig. Doch nicht nur hier, auch im Rest der Bundesrepublik, so dass der bekannte Geselle inzwischen auf der roten Liste der bedrohten Tierarten steht.

Nicht zuletzt durch die meist sehr aufgeräumte Kulturlandschaft ohne Hecken und Büsche, die große Anzahl an Mährobotern und die Neigung einen Garten zu polieren wie das Badezimmer. So findet der Igel nicht nur immer weniger Nahrung, sondern auch immer weniger sichere Rückzugsorte.

Mähroboter mäht Rasen in einem Garten

Trauriger Fakt

Mähroboter sind oft des Igels Tod. In vielen Gärten ist bei Dämmerung und auch Nachts ein solches Gefährt unterwegs, um den Rasen zu kürzen. Igel sind keine Fluchttiere wie zum Beispiel Kaninchen. Sie rollen sich bei Gefahr ein und werden dabei Opfer der Klingen. Einige Bundesländer verbieten inzwischen den Einsatz von Mährobotern in der Nacht.
Doch auch Laubbläser sind ein Übel, nicht nur für die Ohren, sondern auch für viele Insekten und Kleintiere. Sie können sogar einen Igel töten. 

Winterschlafplatz - Laub und totes Holz helfen

Um so mehr kann ein Gartenbesitzer den Igeln ein sicheres Quartier für den Winter geben. Das hat auch seine Vorteile, denn der Igel ist ein nützlicher Fleischfresser, der Schädlinge im Garten, wie etwa Schnecken oder auch Laufkäfer, auf dem Speiseplan stehen hat.
Als Winterschläfer benötigt der Igel einen geschütztes Nest, dass er ab Oktober aus Laub, totem Holz und auch Reisig baut. Ab Bodentemperaturen ab 0º C ziehen sie sich dorthin zurück.

Hilfe für kranke Tiere

Im Herbst herumlaufende Igel sind oft noch auf Nahrungssuche, um ihre Fettreserven für den Winter aufzubauen. Diese Tiere benötigen keine Hilfe und sollten auch nicht aufgehoben und ins Haus gebracht werden. Nur erkennbar schwachen und vielleicht kranken Tieren sollte geholfen werden. Dafür gibt es auch Anlaufstellen, z.B. die Igel- und Wildtierhilfe Eckernförder Bucht e.V. Doch auch Tierärzte können meist weiterhelfen. Ein krankes Wildtier wird dabei von ihnen kostenfrei behandelt und in den meisten Fällen geben sie auch Hilfe, wo man sie hinbringen kann, wenn sie nicht im eigenen Heim überwintern können.

Noch zwei Tipps

Wenn sie im Winter bei milden Temperaturen einen Igel durch ihren Garten laufen sehen, dann ist das kein Grund zur Sorge. Wegen der Wärme unterbrechen die Tiere ihren Winterschlaf. In solch einem Fall kann es helfen, ein wenig Wasser und Futter zur Verfügung zu stellen. Sinken die Temperaturen wieder, ziehen sich die Igel wieder in ihre Nester zurück und setzen ihren Winterschlaf fort.

Laubhaufen im Garten dienen nicht nur dem Igel als Versteck bis zum nächsten Frühjahr, sondern auch verschiedenen anderen Insekten, wie zum Beispiel dem Marienkäfer, dessen bevorzugte Nahrungsquelle Blattläuse sind. Wenn sie also die Möglichkeit haben, geben sie diesen nützlichen Wildtieren einen sicheren Ort in ihrem Garten.

Veröffentlicht am 08.10.2024

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