Ameisen im Garten – eine Umsiedlung ist angesagt
Bei dem Wort Ameisen haben die meisten Gartenbesitzer eher gemischte bis schlechte Gefühle für die arbeitssamen Insekten übrig. Eine effektive Bekämpfung ist allerdings meist kaum möglich.
Sinnvoller und dem Tierwohl zuträglicher sind Methoden, die auf die Umsiedlung oder Vertreibung von Ameisen ausgelegt sind.
Ameisen umsiedeln - geht das?
2 Tipps für das Gelingen
Diese beiden Beispiele können helfen, Ameisen tierfreundlich in ein neues Zuhause zu bringen. Eine Garantie auf Erfolg kann nicht gegeben werden - Tiere haben ihre eigene biologische Vorgehensweise.
Tipp 1 - Ein neues Nest anbieten
Es gibt eine einfache Möglichkeit, die Ameisen zum Bau eines neuen Nestes zu veranlassen. Hierzu füllt man einen gewässerten Blumentopf mit Stroh, Holzwolle oder notfalls Zeitungspapier, gibt Honig oder Marmelade als Lockstoff hinzu. Der Topf wird mit der Öffnung nach unten neben das Nest gestellt. Dem Geruch folgend werden die Insekten sich in dem vorbereiteten Nest einrichten. Nach wenigen Tagen werden alle Tiere aus dem alten Nest verschwunden sein – den Blumentopf kann man an einen anderen Ort bringen.
Tipp 2 - Umsetzen eines Ameisennestes
Dazu gräbt man das Nest der Ameisen mit einer Schaufel großflächig aus, ohne es zu zerstören. Dann kann es in einem verschlossenen Behälter an einen anderen Ort transportiert und dort abgesetzt werden. Auch diese Methode entspricht dem Gedanken des Tierschutzes, ist aber vielleicht aufwendiger als die Methode mit dem Blumentopf.

Wissenswertes
Ameisen erfüllen in einem ökologischen Gleichgewicht wichtige Aufgaben. Sie jagen andere Insekten / Schädlinge und halten ihre Zahl gering. Des Weiteren kümmern sie sich auch um die Zersetzung von Aas und selbst liegen gebliebenes Fallobst transportieren sie Stück für Stück ab. In einem gesunden Garten leben auch immer Ameisen
Ameisen vertreiben? Was bringen die Hausmittel wirklich
Viele der im Internet verbreiteten Hausmittel zur vermeintlichen „chemiefreien“ Problembeseitigung töten Ameisen auf unschöne Weise, vertreiben sie aber dennoch nicht aus ihrem Nest. Hierzu zählen unter anderem Babypuder, Backpulver, Seifenlauge und Natron. Die mit diesen Substanzen in Kontakt geratenen Tiere sterben qualvoll, doch das Nest bleibt weiterhin bestehen.
Kann man Ameisen also vielleicht einfach vertreiben?
Dafür gibt es verschiedene vermeintlich wirksame Hausmittel:
Stark riechende Sträucher und Pflanzen:
Oft wird der Tipp gegeben, stark riechende Sträucher und Pflanzen, beispielsweise Lavendel, neben das Ameisennest zu pflanzen oder in einem Topf abzustellen.
Das mag zwar tatsächlich dazu führen, dass die Insekten ihr Nest aufgeben und aus der unmittelbaren Nähe der Pflanze verschwinden. Allerdings ist nicht sicher, ob sie nicht an anderer Stelle auf demselben Grundstück ein neues Ameisennest errichten. Wirklich effektiv ist die Maßnahme damit nicht.
Barrieren schaffen:
Überall dort, wo sie die Ameisen loswerden oder gar nicht erst ansiedeln haben wollen, soll es angeblich helfen eine Barriere zu schaffen. Eine solche soll aus Kalksteinen, Kreide und sogar Puder gelegt werden, da Ameisen alkalische Substanzen meiden.
Dies mag vielleicht von einem kurzzeitigen Erfolg gekrönt sein, allerdings löst der nächste Regen das Problem und ihr Boden wird es ihnen nicht danken. Es wird zudem die Ameisen nicht von ihrem Grundstück vertreiben, wenn sie dort ihr Nest gebaut haben.
Kupfermünzen:
Immer noch hält sich der Mythos, dass Kupfer gegen Ameisen nützlich sei. Ein paar Münzen rund um das Nest vergraben, soll die Ameisen dazu bewegen, sich ein neues Zuhause zu suchen. Das Geld ist dabei in einem Sammelglas oder ihrem Portemonnaie wesentlich besser aufgehoben.
Veröffentlicht am 13.06.2022